Minimieren Maximieren

Keine Angst vor HIV oder Aids

Bei der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit HIV oder Aids kommt es häufig zu Unsicherheiten und Ängsten. Frau Monika Resch von der Aids-Beratungsstelle Niederbayern, die wir für einen Vortrag an unserer Schule gewinnen konnten, wollte den MFAs und ZFAs der 11. Klassen zeigen, dass bei Einhaltung der üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen keine Infektionsgefahr besteht – weder für das medizinische Personal noch für Patientinnen und Patienten.
Mit dem Ziel, unbegründete Infektionsängste abzubauen und so eine professionelle und diskriminierungsfreie ärztliche und zahnärztliche Versorgung von Menschen mit HIV zu gewährleisten, informierte die Referentin unsere Schülerinnen und Schüler sehr ausführlich und kurzweilig über Ansteckungswege und Krankheitsverlauf. Dabei ging sie auch auf Maßnahmen ein, die bei Arbeitsunfällen zum Beispiel durch Stich- oder Schnittverletzungen mit kontaminierten Instrumenten ergriffen werden können, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Mit zahlreichen Patientenbeispielen berichtete Frau Resch von der Lebenswelt HIV-positiver Menschen und klärte weitere Fragen: Wie wird mit Infizierten umgegangen? Wie sieht es mit der Schweigepflicht aus? Wie wichtig ist der Datenschutz für einen vertrauensvollen Umgang miteinander? Welche Rechte haben HIV-Infizierte?
Laut der Teamleiterin der Aids-Beratung Niederbayern wissen viele Menschen von ihrer Infektionserkrankung gar nichts oder teilen diese aufgrund negativer Erfahrungen mit den behandelnden Ärzten oder Zahnärzten bzw. dem Praxisteam nicht mit. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Informationsveranstaltung ein ganz neuer rechtlicher Aspekt: Es gibt keine Mitteilungspflicht einer HIV-Infektion!
Frau Resch betonte, dass es daher geboten sei, alle Patientinnen und Patienten so zu behandeln, als ob sie infektiös wären. Dass Hygiene in jeder Zahnarzt- bzw. Arztpraxis großgeschrieben wird, darüber waren sich die Schülerinnen und Schüler einig. Aber ob es moralisch geboten sei, das medizinische Personal über eine Erkrankung mit HIV zu informieren, wurde auch im Anschluss an den Vortrag noch hitzig diskutiert.

Eva Schatz, StDin
Lehrkraft im Fachbereich Gesundheit

Monika Resch, Teamleiterin der Aids-Beratungsstelle Niederbayern, erhält als Dank für ihren Vortrag mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins der Berufsschule 2 Landshut ein Buchskranzerl vom Fachbereich Gesundheit, vertreten durch Lehrkraft Eva Schatz

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