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Endlich wieder nach Compiègne

Pünktlich zur 50-jährigen Städtepartnerschaft Landshut-Compiègne konnte der Austausch nach vierjähriger Auszeit vom 15.05. bis 20.05.2022 wieder weitergeführt werden. Mit einem Programm gespickt voller Höhepunkte machten sich 32 Schüler/innen und drei Lehrer/innen gut vorbereitet auf den Weg in das beliebte Nachbarland Frankreich.
Bei der Ankunft wurden wir vom neuen Compiègne Team Frankreich und Michelle Bilbault, Vorsitzende des Vereins Landshut-Compiègne, herzlich willkommen geheißen. Bereits am nächsten Morgen besichtigten wir die Waffenstillstandslichtung von Rethondes. Der äußerst geschichtsträchtige Ort imponierte durch den Eisenbahnwagon, in dem die Waffenstillstandsabkommen vom ersten und zweiten Weltkrieg unterzeichnet wurden. Durch 3D-animierte Bilder im neu restaurierten Museum konnten die Schüler die damaligen Ereignisse emotional nachvollziehen.
Weiter ging es nach Pierrefonds, einem Märchenschloss, das bereits als Kulisse vieler Filme diente. Beeindruckend waren die gut erhaltene mächtige Fassade sowie die pompösen Räumlichkeiten. Den Nachmittag versüßten wir uns mit einer Führung durch die Schokoladenfabrik Lachelle. Herr Fischer tauchte zur Übersetzung des Herstellungsprozesses in die Rolle des Schokoladenfabrikanten. Am Abend stand ein Treffen der am Austausch beteiligten Lehrkräfte und aktiven Mitglieder des Vereins Landshut-Compiègne zur Vertiefung der partnerschaftlichen Beziehungen auf dem Programm. Die Herzensverbindung wurde durch die musikalische Umrahmung von Herrn Fischer mit der Geige betont.
Eine Welt für sich ist Versailles mit seinen prunkvollen Schlossgärten sowie den weitläufigen Räumlichkeiten des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Beeindruckend waren die Wasserspiele in den einzelnen Themengärten des Schlosses mit jeweils einer eigenen klassischen Hintergrundmusik.
Endlich Paris! Von weitem zu erkennen an dem 324 m hohen Wahrzeichen, dem Eiffelturm. Beim Aufstieg der rund 765 Stufen auf die zweite Etage des 1889 zur Weltausstellung erbauten Weltwunders kam man nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen ins Schwitzen. Der herrliche Blick über die 12 Mio. Stadt Paris machte die körperliche Anstrengung schnell wieder vergessen.
Der nächste Halt war auf dem Montmatre, der höchsten Erhebung der Stadt (130 m). Von weitem war bereits die weiße Basilika Sacre Coeur sichtbar. Ab 15 Euro konnte man sich im dortigen Künstlerviertel porträtieren und den Charm des malerischen Quartiers auf sich wirken lassen.
Paris hat aber noch mehr zu bieten! Nach einer kurzen Stadtrundfahrt erhielten die Schüler/innen die Möglichkeit, die Stadt auf eigenen Wegen zu erkunden. Hierbei nutzte ein Teil bequemere Fortbewegungsmittel wie Metro oder E-Scooter, um möglichst viele Sehenswürdigkeiten live zu erleben. Punkt 22 Uhr verabschiedeten wir uns mit dem Schauspiel des für 5 Minuten blinkenden Eiffelturms von der Stadt der Liebe. (Video s. QR-Code)
Am nächsten Tag erhielten wir tiefere Einblicke in das französische Schulsystem durch die Lehrkräfte und vier Schüler des Lycées Mireille Grenet. Wir wurden in die Arbeitsabläufe der Autowerkstatt, der Chemielabore und eines Entwicklungsbüros mit 3D-Drucker und hochwertiger technischer Ausstattung eingewiesen.
Beim Projekt „Verkauf regionaler Spezialitäten“ konnten unsere Schüler/innen ihr Verkaufsgeschick unter Beweis stellen. Die Oktoberfestherzen erfreuten sich großer Beliebtheit und sorgten bei der Übersetzung der bayrischen Ausdrücke „Spatzl“, „Freche Goaß“ und „Mausibär“ für Lacher. Wir bedanken uns bei der Schulleitung des Lycées Mireille Grenet für die herzliche Aufnahme und das gute Mittagessen.
Der kostenlose Stadtbus brachte uns zum Schloss von Compiègne, in dem nicht nur interessante Räumlichkeiten, sondern auch die Entwicklung von Autos, Fahrrädern und Kutschen zu sehen waren. Im Anschluss begrüßte uns eine Stadträtin in den „heiligen Hallen“ des Rathauses und eröffnete uns Tür und Tor – „Trauung jederzeit möglich“ - für ein Wiedersehen in Compiègne. Bei einem gemeinsamen Abendessen ließ man das Erlebte dieser Woche Revue passieren. Dass allen Beteiligten die Woche besonders gut gefallen hat, brachten die Schüler durch eine herzliche Verabschiedung von den anwesenden französischen Lehrkräften zum Ausdruck.
Dass alles so gut ging, war nicht nur unserem Busfahrer Hermann zu verdanken, der uns souverän durch engste Gassen und 8-spurige Kreisverkehre chauffierte, sondern auch unseren selbstständigen und zuverlässigen Teilnehmern.
Die freundschaftliche Verbindung nach Frankreich konnten wir durch unsere Fahrt wieder aufleben lassen und wir freuen uns auf das weitere Bestehen der Schul- und Städtepartnerstadt Landshut – Compiègne.

Unser besonderer Dank geht an die großzügige finanzielle Unterstützung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), den Bezirk Niederbayern und den Verein Landshut-Compiégne. Ohne deren langjähriges Engagement wäre diese Fahrt nicht möglich gewesen.

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