Besuch der Lebensgemeinschaft Höhenberg
Die Lehrer der Abteilung Einzelhandel der Berufsschule 2 besuchten die Lebensgemeinschaft Höhenberg.
„Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele, sich bildet die ganze Gemeinschaft
Und in der Gemeinschaft lebet die der Einzelseele Kraft“
so lautet ein Zitat von Rudolf Steiner, nach dessen Lehre sich die Lebensgemeinschaft Höhenberg richtet.
Nach dem Motto, der Mensch besteht nicht nur aus Körper und Geist sondern auch aus einer Seele, wurde 1968 ein Hof gekauft, indem behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen kommen sollten.
Waren es zuerst nur eine Begegnungen miteinander so zogen 1978 die ersten Behinderten in den Hof. Dies wurde schnell gut angenommen, so dass in den 80ziger Jahren zusätzlich Wohnhäuser gebaut werden mussten.
Der eigene und ganzbesondere soziale Organismus einer dorfähnlichen Gemeinschaft entstand aus der Vielfalt der unterschiedlichsten Menschen, mit unterschiedlichsten Fähigkeiten, Behinderungen und Lebensimpulsen. Diese Vielfalt besteht heute noch
War man zuerst Selbstversorger, so ist man heute ein regionaler Versorger mit eigenen Produkten, allen voran der „Biokiste“, das Flaggschiff der Höhenberger Produkte für den Verkauf.
Je nach Kiste befinden sich regionale Obst oder Gemüse, aber auch Brot , Säfte, Liköre oder Schnaps. Auf alle Fälle aus eigener biologischer Produktion nach dem Demeter Prinzip.
Demeter Betriebe arbeiten biologisch-dynamisch, d. h. sie arbeiten auf der Grundlage anthroposophischer und wissenschaftlicher Menschen- und Naturerkenntnis. Die Erde verstehen sie als lebendigen Organismus geistigen Ursprungs. Auch den Betrieb sehen sie als einen lebenden Organismus, der eine Art Individualität ausprägen kann. Den Böden und Pflanzen werden durch die Anwendung von biologisch-dynamischen Präparaten aus Heilpflanzen, Kiesel und Kuhdung Lebenskräfte vermittelt.
Aber nicht nur Landwirtschaft wird in Höhenberg mit behinderten und nicht behinderten Menschen betrieben, sondern es gibt auch eine Bäckerei, eine Käserei, eine Gärtnerei, eine Schnitzerei, eine Filzwerkstatt und eine Kerzenwerkstatt in denen die verschiedensten Produkte hergestellt werden.
Alle Höhenberger leben zusammen in verschiedenen n Häusern die von sogenannten Hauseltern, mit einer speziellen pädagogischen Ausbildung, geleitet werden. Je nach Größe wohnen so bis zu 12 behinderte Menschen in einem Haus, welches auch größtenteils von diesen selbst gemanagt wird. Ob Einkäufe, Essen kochen, oder sonstige Hausarbeiten, jeder ist in die Lebensführung mit einbezogen, egal ob in einer der Werkstätten oder eben im Wohnhaus.
Seit kurzem gibt es in Velden eigens einen Bioladen der Höhenberger Lebensgemeinschaft, in welchem die eigenen DEMTER Produkte angeboten werden. Dies war der nächste Schritt die Lebensgemeinschaft zu erhalten indem man, trotz staatlicher Anerkennung und Förderung die eigenen Produkte vermarktet. Somit hat Höhenberg bewiesen, dass eine Behinderung welcher Art auch immer, kein Hindernis sein muss am „normalen“ Leben inkl. Dessen wirtschaftlicher Prägung teilzuhaben.
Zu guter Letzt konnten sich die Lehrkräfte bei einer „Brotzeit“ von der Qualität der Produkte überzeugen.